Fanfiction
Stimmen
Autor: ChantieGenau wie Marie, fiel es Per schwer, sich auf das zu konzentrieren, was gesagt wurde, da beide mit ihrem Spiel beschäftigt waren. Als das Meeting vorbei war, entschuldigte sich Marie auf die Toilette und ließ Per und Dimberg alleine. Dimberg bekam einen Anruf und war beschäftigt. Per stand in ihrem Büro, schaute aus dem Fenster und sortierte seine Gedanken. War er es oder war es Marie, die flirtete? Er war nicht sicher, was er über sie denken sollte und wollte gerne fragen, aber er wusste nicht, wie. Im Bad machte Marie sich zurecht. Sie wollte mit Per reden, wirklich reden. Sie waren beide einverstanden gewesen, dass Brüssel-Thema wieder aufzubringen, wenn sie beide dazu bereit waren und sie war es jetzt. Sie hoffte, dass er es auch war.
Als sie zurückkam, sah sie ihn am Fenster stehen. Sie starrte auf seinen Hintern, als er sich plötzlich umdrehte und sie lächelte. "Sollen wir..ich denke, es ist ein guter Moment für uns, zu reden", stammelte sie. Es überraschte ihn, aber kam ihn entgegen. Er war einverstanden. Sie verabschiedeten sich von Dimberg und fuhren zu einem großen Café im Zentrum der Stadt.
Sie hatten einen ruhigen Tisch für zwei, Marie bestellte Tee: noch mehr Kaffee und sie wäre vor Energie explodiert. Per trank natürlich wie immer Kaffee. Sie saßen dort eine Weile, still. Marie packte ihre Zigaretten aus, die sie den ganzen Tag noch nicht angerührt hatte. Jetzt brauchte sie sie. Beide spielten mit ihren Getränken, sprachen nicht miteinander, was wie eine Ewigkeit wirkte.
Marie ergriff schließlich das Wort. "Ich denke, du weißt, wieso wir hier sind", begann sie, neugierig auf seine Antwort. Er nickte und seufzte. "Ja, das tue ich und ich denke auch, dass es Zeit ist." Er wollte sie unbedingt fragen, ob sie ernsthaft mit ihm geflirtet hatte, aber er wusste einfach nicht, wie. Vielleicht war das alles nur Einbildung..oder wunschvolles Denken. "Ok, wegen Brüssel..", sagte Marie und hatte offensichtlich Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. In ihren Gedanken, hatte sie bereits beschlossen, was sie sagen wollte. "Ich..ich muss dir etwas gestehen..es..ich will, dass du weißt, dass ich nicht bereue, was dort passiert ist. Nachdem das passiert war, war ich zuerst traurig. Dann wurde mir klar, dass ich etwas wieder in Ordnung bringen musste: Micke und mich. Irgendwie hat diese Nacht meine Augen geöffnet."
Sie zündete sich eine Zigarette an. Per war sehr überrascht, dass sie sagte, dass sie den Abend nicht bereute. Also machte es ihr nichts aus, dass sie sich geküsst hatten? Bevor er etwas sagen konnte, fuhr sie fort. "Also habe ich einen Plan gemacht. Ich dachte mir, ich muss etwas tun, damit meine Ehe wieder aufregender wird. So wie du es getan hast. Du hast deine Familie auf einen romantischen Urlaub mitgenommen, mein Plan war etwas anders. Aber bevor ich diesen Plan verwirklichen konnte, hatten Micke und ich schon Streit." Sie erzählte ihm kurz von dem Streit, aber detailreich. Er hörte nur zu, verstand ihre Gefühle. Er hatte fast nie Streit mit Åsa, sie schrieen sich nie an, so wie Marie es gerade erzählte. Es war ihm fast unmöglich, Streit mit Åsa zu haben. Per und seine Frau hatten dieselben Ansichten, waren beide sehr ruhig. Sie wussten sofort, was der andere dachte und es gab keinen Grund für Streits.
Nach einer kurzen Pause, ergriff Per seine Chance. "Also ist das der Grund für dein Verhalten?" Sie schaute ihn erwartungsvoll an, ihre Augen waren kurz davor, es ihm zu verraten. Er spielte mit einem Löffel in seinem Kaffee. "Ist das, warum ich das Gefühl hatte, dass du mit mir geflirtet hast? Du, einer meiner besten Freunde, seit so vielen Jahren, machst mich verlegen?", witzelte er, um die Situation etwas zu entspannen. Sie lachte verlegen und wurde rot. Sie tauschten einige provozierende Blicke aus, als ob sie Teenager wären. Marie gab zu, dass sie in der Tat versucht hatte, eine bestimmte Atmosphäre zwischen ihnen herzustellen. Dann wurde sie wieder ernst. "Du musst verstehen, dass ich nicht beabsichtige, meine Ehe zu beenden. Es fehlt nur etwas zwischen Micke und mir…und du bist ein einfaches Ziel..immer so nah und immer da für mich."
Nach etwas mehr Reden waren sie sich einig, dass es eine verrückte Situation war. Zwei erwachsene Menschen, die sich seit Jahren kannten und sich plötzlich füreinander interessierten. Beide hatten sich gefragte, wie es miteinander sein würde, aber das war nur am Anfang ihrer Freundschaft. Es war so, dass sie beide gebunden waren oder nicht interessiert und so verliebten sie sich nie ineinander. Als sie das Café verließen, fühlten sich beide seltsam. Marie gab Per einen kleinen Kuss auf seine Wange, als sie sich kurz umarmten.
Die Zeit ging schnell voran. Marie stellte fest, dass es Frühling wurde und der Sommer auf dem Vormarsch war. Sie hatte eine harte Zeit, ihre Familie zusammenzuhalten. Manchmal dachte sie an Per. Es ließ sie nicht in Ruhe. Sie war froh, dass nichts weiter zwischen ihnen passiert war. Und manchmal bedauerte sie genau das. Neben Clarence und Dimberg wusste niemand davon und sie tat ihr Bestes, es auch dabei zu belassen. Sie sprachen oft sehr lange nicht miteinander. Per war mit anderen Projekten beschäftigt und Marie hatte ebenfalls beschlossen, ein weiteres Soloalbum aufzunehmen.
An einem sonnigen Tag rief er sie an. Sie hob den Hörer sofort ab, da das Klingeln sie gerade beim Komponieren eines neuen Songs störte. Ihr Handy lag auf dem Klavier. Sie schaute nicht, wer es war, ging einfach dran. "Ja?" "Hi, ich bin's, Per. Rufe ich ungelegen an oder hast du schlechte Laune?", fragte er, weil sie so verärgert rangegangen war. Sie lächelte. "Oh, tut mir leid..ja, schlechter Zeitpunkt. Ich sitze am Klavier und versuche etwas, aber irgendwie wird es nichts. Wie geht's dir?" Es folgte etwas höfliches Plaudern. Dann erzählte er ihr, warum er anrief. "Ich habe mit Dimberg gesprochen und wir haben nun etwas Arbeit. Es wird ein Sommerfestival in der Stadt geben und wir wurden eingeladen, dort aufzutreten!" Er klang sehr froh darüber. Es war wahrscheinlich eine gute Idee, das zu tun. Das Album war ein großer Erfolg. Sie waren nun eine Weile aus der Öffentlichkeit weggeblieben und was war Zeit, zurück ins Rampenlicht zu gehen.
Sie verabredeten ein Treffen. Marie konnte leider nicht kommen, da sie eine Erkältung hatte, aber der Auftritt wurde beschlossen und es wurde Zeit, mit den Proben zu beginnen. Diese starteten zwei Wochen später.
Es war sehr früh am Morgen, aber Marie musste aufstehen! Proben Tag Nummer eins. Ruhig stand sie auf, nahm eine schnelle Dusche und zog sich an. Sie war etwas nervös, Per wieder zu treffen, so lange nach ihrer Unterhaltun. Sie entschied sich, sich förmlich anzuziehen und trug eine schwarze Stretchhose und eine dunkelrote Bluse. Das erlaubte ihr, Unterwäsche zu tragen, die sie erst vor ein paar Tagen gekauft hatte. Sie fühlte sich immer selbstsicherer, wenn sie mit dem zufrieden war, was sie trug. Es wurde ein sonniger Tag. Sie hatte die Fenster im Auto offen und fühlte den Wind in ihren Haaren, während sie zum Studio fuhr. Als sie ankam, stieg Clarence gerade aus dem Auto. Sie begrüßten sich mit einer Umarmung und gingen zusammen rein. "Ich habe gehört, Per und du hattet eine kleine Unterhaltung. Ist also wieder alles beim Alten?" Es war für sie ein Schock, dass er davon wusste. "Hat Per dir das erzählt?", fragte sie, nachdem sie seine Frage bestätigt hatte. Er nickte.
Drinnen hörte sie Pers Stimme aus einem Raum. Sie konnte nicht ignorieren, dass er in ihr immer wieder etwas auslöste und sie fühlte sich wie ein Schulmädchen. Sie atmete ein paar Mal tief ein, bevor sie hineinging. Er war am Telefon. Als die Unterhaltung beendet war, kam er zu ihr und hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Als er sie umarmte, wünschte sie sich, er würde damit nicht aufhören..während des ganzen Treffens und der Proben flirtete sie mit ihm. Sie lächelte ihn verführerisch an und schaute ihm länger in die Augen, als es notwendig war. Es war ihr unmöglich, die Gefühle, die sie hatte, zu verbergen.
Als sie hinterher mit Aufräumen fertig waren, bat sie ihn, noch mit ihr dazubleiben, nachdem die anderen gegangen waren. So passierte es, dass sie alleine waren. "Worüber willst du sprechen?", fragte er sie. Er schaute etwas angespannt. "Hmm..ich denke, du weißt es", sagte sie mit leiser Stimme, schaute ihn nicht an. "Oh ok, dann werde ich es sagen, wenn du nicht willst. Also, um was geht es hier, Rache? Natürlich habe ich gemerkt, wie du mich angesehen hast, Marie und wünschte, du würdest damit aufhören." Sie hatte Angst, dass sie dieses Mal zu weit gegangen war. "Was, hast du verlernt, Spielchen zu spielen?", versuchte sie, die Situation mit einem Witz aufzulockern und lächelte ihn wieder sehr verführerisch an. "Oh Marie..die Wahrheit ist, dass ich nichts lieber täte, als zu spielen. Aber es ist zu hart: Ich kann es nicht ertragen, wie du dich verhältst. Du solltest nicht…du solltest es nicht wagen, mich..ich könnte das einfach zu ernst nehmen, was deine Augen versprechen."