Fanfiction

A thing about you

Autor: GessleGirl

Ich nehme den Hörer, wähle deine Nummer und bete, dass du zu Hause bist, zu Hause und allein… 

Irgendwas stimmte nicht. Ich wachte mit einem mir sehr fremden Gefühl auf. Als ich aus meinem Fenster sah, bemerkte ich, wie ungewöhnlich neblig und wolkig es selbst für einen Herbstmorgen war. Ich schob es alles auf den Stress an der Arbeit, den ich am Tag zuvor gehabt hatte und machte mich langsam für einen weiteren Tag im Büro fertig. Ich ging hinab und nahm mir eine Milch, an der eine Notiz hing "Bezahlung ist überfällig, bezahle oder es gibt nichts mehr". Oh. Das hatte ich also vergessen. Okay, das war kein großes Problem aber ich hatte zur Zeit nichts mehr. Ich rannte hoch, in mein Apartment zurück, packte die Milch in den Kühlschrank, setzte mich hin und schluchzte. Dies war wohl einer von den "bestimmten" Tagen. 
Ich rappelte mich zusammen und überlegte, wie ich mich ein bisschen aufbauen könnte.. Ein Wort schoss mir durch den Kopf - Roxette. Als ich den Sound von Harleys & Indians von meiner Anlage dröhnen hörte, war ich so glücklich, dass ich herumtanzte, in meinen Fön sang und viel Lärm machte … es war so toll! Vielleicht wird dieser Tag der beste nach allem sein!
Nach einem schnellen Kaffe auf der Straße in einem überfüllten Café ging ich zur Arbeit. Ich arbeitete in einer Anzeigenagentur in der City und ich liebte meinen Job wirklich, besonders jetzt. Wenn man auch ein großer Roxette Fan ist kannst du dir ja vorstellen, wie ich mich fühlte, als ich gefragt wurde, um eine Anzeigenkampagne für das neue Ballad Hits Album zu machen. Ich war so high! Und das beste von allem: Ich sollte mich mit Per und Marie treffen, um zu diskutieren, was für eine Kampagne sie machen wollten. Meine Nerven waren zum zereissen gespannt. Das Treffen wird in exakt einer Woche sein. Ich musste meine Mappe fertig machen, so musste ich die Zeit ausnutzen und keine Minute verschwenden!
"12:30pm - Treffen mit Danielle und Jean von Adverts Inc."
"12:45pm - prüfen, ob das Hotel für nächste Woche gebucht ist und….
Die Liste mit den Dingen die zu tun waren, war endlos aber ich liebte jede dieser Minuten! Ich hatte schon geplant, was ich anziehen wollte, die Farbe vom Make-up, alles! Meine Maniküre war für Samstag morgen um 10 festgelegt. Ich weiß, dass das nur ein geschäftliches Treffen war, aber mein Gott!!! Das waren Roxette, Per und Marie…. Ich kann nicht beschreiben wie viel mir das bedeutete.
Als ich abends nach Hause ging, aß ich etwas an der Ecke. Ich hatte keine Zeit mir etwas zu kochen, weil ich auf eine Party, die in einer Stunde beginnen sollte, eingeladen war! Ich nahm mir eine Abendzeitung.. etwas, was ich sonst nie tat. Ich wusste, dass irgendetwas nicht richtig war. Und so war es auch. Ich las es langsam, hoffte, dass wenn ich es langsam las die Wörter verschwinden würden und alles nur ein Traum sei. Ich hatte damit kein Glück. Dies war Wirklichkeit! Die Überschrift war "Roxette's Marie in schlimmer Fall". Ich konnte nicht reden. Ich bezahlte die Zeitung, rannte nach Hause, setzte mich aufs Sofa und las es. Man sagte, dass sie schlimm im Bad gestürzt sei, nachdem sie gejoggt war. Okay, Leute werden mal bewusstlos.. sei es aufgrund von Sauerstoff-, oder Lebensmittelmangel, was auch immer. Aber ich wusste, dass dies hier nicht der Fall war. Man berichtete, dass sie in einer schlechten Verfassung sei und 4 Wochen brauchen würde, um sich zu erholen.
Fast sofort kam in mir ein Gefühl auf, das man als Verdrängung bezeichnen konnte. Ich konnte und wollte nicht wahr haben, dass dies passiert war. Ich machte die nächsten Tage so weiter, als sei nichts wichtiges passiert, ich wusste (oder hoffte) das die Zeitungen immer alles ausschmückten, um die Geschichte sehr gut zu verkaufen. Samstag kam, ich ging zur Maniküre, machte die Mappe für das Treffen am Mittwoch morgen mit Per und Marie, als würde es immer noch stattfinden - wie geplant. Aber in mir drin bröckelte es, Ich empfand so viel für diese eine Dame und was Sie tat. Und nichts konnte mich auf die Neuigkeiten vorbereiten, nicht mich oder die anderen Fans.
In der späten Sonntagnacht ging ich in das Internet… und ich mochte es nicht, was mir da entgegensprang. Eine offizielle Pressemitteilung von Marie Dimberg. Das erste was ich dachte war einfach. Scheisse. Ich überflog den Text und schluckte. Marie hatte einen Gehirntumor. Da war nichts, was auf eine Zeitungsente hinwies. In den folgenden Tagen war viel über Marie in der Presse zu lesen, selbst in den Ländern, in denen Roxette nicht so erfolgreich gewesen waren. Es wirkte alles so unwirklich. Nur eine Woche später warteten ich und hunderte anderer "Roxer" am PC um den neuen 30 Sekunden Clip von der neuen Roxette Single zu sehen. Es war das grösste für uns… Ich dachte nicht, dass sich so viel innerhalb einer Woche ändern könnte. 


.. weil ich nicht alleine funktionieren kann, und Ich niemals aufhören werde das zu glauben… 


Ich wüsste, dass es sehr spät war, aber ich war allein und brauchte wirklich einen Freund. Ich rief Janey an. Sie war meine beste Freundin und immer da, wenn ich sie brauchte. Hierbei gab es keine Ausnahme.
Als ich zu Hause wartete, versank ich in eine Art Depression… Ich wusste, dass ich ihr nicht helfen konnte und ich wusste, dass sie ihr nicht helfen würde und ich würde das niemals jemandem raten, aber ich holte mir die Flasche Wodka aus meinem Schrank. Ich saß da, trank so viel, dass ich mich gerade noch an meinen Namen erinnern konnte, ich danke Gott, dass Janey kam und ihn wusste! Sie hob mich von der Couch aufs Bett. Sie blieb die Nacht über, um auf mich aufzupassen. 
Ich wachte von dem schrecklichen Geräusch meines Weckers auf. Meine Augen und mein Kopf taten wie die Hölle weh! Ich dachte so zu mir: nie wieder.. Ich stand auf, duschte und machte mich dienstfein. Ich trank seeehr viel Wasser um diesen Hauptkater zu erleichtern, von dem ich wusste, dass er kommen wird. Es wirkte. Naja zumindest für ein paar Stunden.
Ich ging ins Büro und es wurde leise, als ich die Tür öffnete. Ich ging zu meinem Tisch und guckte auf den Boden. Eine grosse Notiz lag da: " WICHTIG- das Treffen wurde wegen Marie´s Unfall storniert!" Das machte es noch viel realer. Ich setzte mich hin und machte den PC an. Er war mit E-Mails von Freunden und meiner Familie überflutet, die mich nach Neuigkeiten fragten. Ich fühlte eine warme Hand an meiner Schulter… eine freundliche Stimme Sagte:" Ich weiss, dass dir das Projekt viel bedeutete". Ich blickte hinter mich…. Da stand mein Manager und Projektleiter Kevin. Ich guckte ihn an, er wusste, dass was nicht stimmte. Ich wusste, dass es nicht seine Schuld war, vielleicht die halbe Flasche Wodka, die ich in der Nacht davor getrunken hatte… Ich starrte ihn an "Ist das alles, um was du dich kümmerst? Dieses blöde Projekt?" Er schaute mich an, geschockt von dem, was ich gesagt hatte. "Nein, niemals" sagte er. "Ich weiss, wie viel dir Marie bedeutet". Plötzlich brach ich zusammen. Er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Marie and Per waren die Welt für mich. Das waren die schlechtesten Nachrichten überhaupt und ich wusste nicht, was ich tun sollte. 
Ich nahm mir für den Rest des Tages frei und ging in den Park, um Enten zu füttern und es leichter zu haben. Ich kaufte eine andere Zeitung auf dem Heimweg. Mehr Neuigkeiten. Es wurde berichtet, dass Marie Schmerzen hatte. Ich fühlte mich so schlecht, als ich an Sie und Ihre Familie dachte. Der arme Ehemann und die Kinder. Ich baute mich wieder auf und dachte "Mädchen, du musst stark sein". Und das war ich auch. 
Die nächsten paar Tage las ich die Zeitung und hoffte das Beste und betete für Sie. Das ist alles, was ich tun konnte. Da war nichts, wovon ich bedrückt sein sollte. Marie war eine sehr entschlosssene Frau und wie Per in einem Interview sagte "sie bekommt immer das, was sie will". Dies wird keine Ausnahme sein. Alles lief weiter, als sei nichts passiert. Ich würde Freunde nach der Arbeit treffen und durch die Clubs ziehen. Zurück in mein leeres Apartment zu gehen, na ja fast leeres - Ich hatte ja noch meinen Goldfisch, liebevoll "Leif" genannt - der mich beieinander hielt. Naja so weit es ein Goldfisch halt irgendwie konnte! 
Mittwoch war merkwürdig. Ich ging wie üblich zur Arbeit wie an jedem normalen Tag. Aber im Innern konnte ich es nicht verdrängen, daran zu denken, dass ich mich eigentlich mit Per and Marie treffen sollte. Ich wusste, dass es egoistisch war. Menschliche Natur vermute ich. Ich schickte ein Strauß Blumen und eine Karte zu Maries Haus in Djursholm, wo Sie sich erholte Es war das letzte, was ich tun konnte.
Diese Nacht ging ich mit Michael und Janey zu einem angenehmen Essen aus. Ich genoss es, von allem weg zu kommen.. meinem Apartment, Arbeit, alles was irgendeine Bedeutung hatte! Ich ging früh nach Hause, weil ich erwartete von Kavleigh, einem meiner Freunde vom Internet zu Sie rief mich an, kaum dass ich durch die Tür war! Wir redeten sehr viel darüber, was in den letzten Wochen passiert war. Es war sehr schön, jemanden zum reden zu haben.
Ich ging mit einem guten Gefühl zu Bett, ich hoffte und betete, dass alles gut werden würde. Diese Nacht sah ich ausschliesslich Roxette on Tour in meinen Träumen. - Nicht die Room Service Tour, aber die Greatest Hits Tour. Es war so unglaublich und ich wusste, dass es ein Traum sein musste! Und als ich aufwachte bemerkte ich schnell, dass es einer war. Die Sache war die, dass es mir die Kraft gab, mehr Hoffnung und Energie weiter zu machen, stark zu sein für Marie und alle um Sie herum. Ich dachte zu mir:" JA, Marie wirds besser gehen, JA wir werden Sie wieder über die Bühne toben sehen - eher als wir denken. 
Nach all dem beschloss ich, dass es Zeit für Veränderungen war, und dass ich nicht mehr so viel darüber nachdenken und sorgen sollte. Ich begann, auf Def Leppard zu hören. Ich wusste, dass ich zu diesen Zeiten meinen vollen Einsatz zeigen musste, aber ich brauchte Distanz von allem, was passiert war. Und es funktionierte. Und es half. Meine Gedanken schafften es, sich ablenken zu lassen und ich schaffte es, nicht an die Dinge uz denken, die passiert waren.
Ich arbeitete weiter, machte eine Mappe für ein anderes Projekt fertig; ich arbeitete Tag ein Tag aus bis zu den Treffen - wie üblich. Einige Dinge verändern sich nie! Aber als ich zur Arbeit ging konnte ich nicht glauben was da auf mich wartete - Ein grosser Strauß Rosen und eine Karte. Ein Verehrer? - Ich glaube nicht. Ein Scherz? - Nicht so wahrscheinlich. Ich öffnete die Karte und keuchte. Das erste, was ich bemerkte war Per Gessle's Unterschrift. Ich bin ein grosser Fan von ihm seit ich 10 Jahre alt bin. Mein Herz blieb bei diesem Anblick förmlich stehen. Es war sehr einfach. Eine einfache Nachricht "Danke für deine Unterstützung für Marie, sie schätzte es sehr - ich hoffe wir werden bald zusammenarbeiten. Hochachtungsvoll, Per Gessle". Ich schluchzte nur. Trotz allem hatte Per Zeit gehabt, diese Geste zu machen. Dies berührte mich sehr und zeigte mir, wie freundlich einige Personen waren.
Dann, als die Tage vorüber gingen, konnte ich nicht aufhören darüber nachzudenken... was wäre gewesen, wenn Marie nicht hingefallen wäre? Wann hätten Sie diesen Tumor entdeckt? Ich konnte mir nicht anders helfen, als es ironisch zu sehen, dass der Sturz gut gewesen war. Letztenendes hat es alles aufgedeckt und es konnte was getan werden. Wer weiss was passiert wäre, wenn sie es zu spät entdeckt hätten?