Fanfiction
Hätte ja sein können
Autor: BluesueNacht.
Per konnte sich nicht beruhigen. Nach einer Stunde umherwälzen stand er wieder auf und sah nach Marie.
Sie schlief wie ein Engel. Er kniete sich neben die Couch und liess seinen Blick über ihren zierlichen Körper rauf zu ihrem Gesicht wandern. Ihre Wimpern waren ganz dunkel und ihre Lippen ein bisschen geschwollen vom Schlaf.
Jetzt bewegte sie sich und drehte sich voll zu ihm hin, die Fäuste an ihre Brust ziehend. Er wollte sie nicht wecken und küsste ganz leicht ihre Stirn.
„Per?“ wisperte sie undeutlich.
„Alles ok“, flüsterte Per zurück, aber da hatte sie schon ihre Hand auf seine Wange gelegt.
Er konnte nicht mehr anders, als sie voller Zärtlichkeit zu küssen. Marie verstand nicht was passierte. Nach all den Jahren begehrte er sie? Und wie er sie begehrte. Sein Mund war heiss und verlangend. Sie empfand eine angenehme Schwäche in ihren Gliedern. Ihre ehemaligen Liebhaber waren wirklich lieb und aufmerksam gewesen, aber Per schien richtig wild nach ihr zu sein. Er berührte sie überall und bald klammerte sie sich lusterfüllt an ihn.
Er hatte keine Eile zum Akt zu schreiten, obwohl er sehr erregt war und sie das auch spüren liess. Sie streichelte und küsste ihn ebenso leidenschaftlich. Er mochte ihr leises Stöhnen und wäre fast so gekommen, als sie ihn mit Worten aufforderte, sie zu nehmen.
Als er in sie eindrang, schrie sie auf und Per fragte sie entsetzt, ob er ihr weh getan hätte, aber Marie lachte bloss und zog ihn noch tiefer in sich hinein.
Sie verloren beide die Fassung und hätten im Orgasmus fast die Couch gestürzt.
„Darf ich Dir was verraten?“ fragte Marie, nachdem sie wieder einigermassen bei Atem waren.
„Mhm?“
„Es war noch nie so für mich.“ Sie seufzte.
Per errötete. „Äh, freut mich, dass es Dir gefallen hat. Du bist sehr schön, Marie, ich meine alles an Dir finde ich schön. Es hat nichts mit Romantik zu tun, es ist nur eine Feststellung. Willst Du mit mir duschen?“
Marie hätte fast gekichert. Per war verlegen....
„Klar“, antwortete sie und gab ihm einen Kuss auf die Schulter.
In der Dusche zeigte sie ihm dann, was sie mit ihm machen konnte. Per dachte, er müsste in Ohnmacht fallen, er zitterte derart unter ihrer Schmetterlingszunge und den zarten Lippen, die ihn geradewegs ins Paradies führten.
Natürlich schlief Marie den Rest der Nacht bei ihm, wenn sie schliefen....... und am nächsten Morgen verbarg Per seine Freude nicht, mit ihr an seiner Seite aufzuwachen.
In den folgenden Wochen waren Per und Marie nach aussen hin weiter Freunde. Nur M.P., der Per sehr gut kannte, merkte, dass die beiden ein Liebespaar waren. Er hatte eine schreckliche Ahnung, dass Per Marie sehr verletzen würde. M.P. wusste, dass Per eigentlich Angst hatte, einer Frau zu nahe zu kommen. Bei Marie hatte er sich wohl einfach nicht länger beherrschen können, war die Sehnsucht nach ihr zu gross geworden. Per liebte Marie und Marie liebte Per, dessen war er sich sicher.
Per versuchte es Marie zu erklären. Sie sassen in seinem Auto, direkt am Strand.
„Du bist die allerwichtigste Person in meinem Leben, mit M.P.. Ich könnte mir nie vorstellen ohne Dich zu sein, Marie, aber eine Beziehung hält meistens nicht. Deshalb denke ich, es wäre das Beste, wenn wir wieder nur Freunde sind. Ich will Dich niemals verlieren. Ich brauche Dich. Ist es möglich für Dich? Verstehst Du was ich meine?“
Marie starrte ihn an. „Ja, ich verstehe, aber wieso denkst Du, dass wir nicht glücklich bleiben?“
„Schau Dich um, überall nur Schmerz und Trennung. Ich will das nicht, ich will Dich behalten.“
„Aber Du trennst Dich gerade von mir!“ Sie fing an zu weinen.
„Oh, nein, ich liebe Dich, Marie!“ Er nahm sie in seine Arme. Er hatte so gehofft, dass es funktionieren würde.
In dieser Nacht liebten sie sich mit mehr Innigkeit und Intensität denn je zuvor.
Als Per erwachte, war Marie weg. Ein Brief lag auf dem Nachttisch.
„Mein Liebling,
ich gehe zu meiner Mutter für einige Zeit, um Abstand zu gewinnen. Was Du gestern gesagt hast, macht tatsächlich Sinn. Ich will Dich auch nicht verlieren. Gib uns Zeit uns an die neue Situation zu gewöhnen.
Immer,
Deine Marie“
4. Kapitel
Marie hatte Lasse Lindbom, den Produzenten von Gyllene Tider schon oft getroffen.
Als dieser dann eine Duett-Partnerin für einen Song suchte, empfahl ihm Per Marie. Wie jede Sängerin musste sie zuerst Vorsingen, wobei sie äusserst nervös und zappelig war, 50x auf’s Klo raste und sich verzweifelt weg wünschte.
Den Job bekam sie, weil sie am Berührendsten sang. Lasse war echt begeistert von ihr. So begeistert, dass er mit ihr eine ganze Platte aufnehmen wollte.
Marie bekam einen Vertrag mit EMI Svenska AB und zog um nach Stockholm.
Sie hatte Per nur ein paar Mal noch gesehen, bevor sie Halmstad verliess. Sie hatten versucht Spass zu haben und wie früher zu diskutieren, aber es funktionierte nicht. Gerade das, was sie hatten vermeiden wollen, war nun zwischen ihnen. Eine vergangene Beziehung. Schlimmer war, dass sie sich wieder geküsst hatten. Marie war völlig durcheinander und Per ging es nicht besser. Sie entschuldigten sich beieinander, jedem brach es das Herz.
Per kam mit an den Flughafen, sagte dabei gleich M.P. , der dort arbeitete, hallo und umarmte Marie ganz fest zum Abschied.
Lasse merkte Marie an, dass sie Kummer hatte, aber er fragte nie nach dem Grund. Er lenkte sie mit Arbeit ab und er ging viel mit ihr aus. Er war ziemlich schnell verliebt in sie, aber es dauerte über ein halbes Jahr, bis sie ihn erhörte.
Per war natürlich zur Release-Party für die Platte eingeladen. Als er in Begleitung von Anders das Lokal betrat, fiel sein erster Blick auf Lasse und Marie, die in einer Ecke standen und sich fest hielten. Am liebsten wäre er hingestürmt und hätte Lasse einen Kinnhaken verpasst. Was zum Teufel tat er da mit Marie? Aber Marie lächelte Lasse an und streichelte seine Wange. Sie hatte sich schnell getröstet, dachte Per ungerechterweise.
Marie war darauf gefasst, dass Per etwas zu ihr sagen würde wegen Lasse, aber Per spielte (Marie wusste, dass er spielte) den perfekten Freund und Gentlemen. Ein einziges Mal ertappte sie ihn, wie er sie ansah, mit einer Mischung aus Wut und Schmerz. Sie wurde rot und wandte sich ab. Danach verabschiedete Per sich ziemlich rasch. Er ertrug es nicht mehr mit ihr in einem Raum zu sein.
Die Platte wurde ein voller Erfolg. Lasse und Marie beschlossen sofort nach Ende der Promotion-Tour mit der Arbeit am 2. Album zu beginnen. Sie flogen nach Gran Canaria und verbrachten herrliche 5 Monate dort.
Das Material, das sie mit zurück nach Schweden brachten, war so gut, dass die neue Platte noch grösseren Anklang fand, als das 1. Album.
Weniger toll war, dass Marie und Lasse ihre Beziehung beendeten, nachdem die Platte fertig war. Sie waren sich zum Schluss richtig auf die Nerven gefallen, hatten zu eng aufeinandergeklebt, praktisch im Studio übernachtet, keine Zeit mehr für anderes und auch Ihre Beziehung gehabt.
Per erfuhr von Lasse, dass mit Marie Schluss war. Natürlich musste er so tun, als wenn ihn das nicht sonderlich interessieren würde. In Wahrheit war er aber in einem richtigen Dilemma. Er hatte eine neue Freundin. Sie hiess Åsa Nordin und er war ihr in einem Lokal von Freunden vorgestellt worden. Er hatte sie hinreissend gefunden und Åsa schien es bei ihm ähnlich zu gehen, denn schon nach zwei Wochen hatten sie beschlossen zusammen zu sein.
Åsa war jemand, der keine Ansprüche stellte, eine ruhige, aufgeräumte Persönlichkeit mit einem stillen Sexappeal, der sich hauptsächlich auf ihrem schönen Gesicht widerspiegelte. Sie liebte Per einfach wie er war und unterstützte ihn in allem, obwohl sie sich nicht sonderlich für seine Art von Musik begeisterte. Für den stolzen Per eine Aufgabe, seinen Schatz vom Gegenteil zu überzeugen, die er gern in Angriff nahm.
Und nun hörte er, dass Marie wieder allein war. Die Sehnsucht nach ihr überfiel ihn heftig. Er wollte mit ihr reden, in ihre Augen sehen und sie...... trösten. Es kam gar nicht in Frage. Er würde wie ein Volltrottel da stehen. Er war sich nicht mal mehr sicher, ob sie ihn noch mochte.
Wochen später, Marie hatte ihre Promotiontour für „den 7de vagen“ beendet. Es war grässlich gewesen mit Lasse zusammen zu reisen. Sie waren sich aus dem Weg gegangen wo es nur ging.
Als Marie heimkam, war sie seelisch und körperlich auf dem Tiefpunkt. Per wusste das nicht und glaubte sogar, es wäre ein guter Zeitpunkt, seiner alten Freundin einen Besuch abzustatten.
Er klingelte und musste eine ziemliche Weile warten, bis sie öffnete.