News - Charm School revisited - revisited!

Sunday, 27.11.2011 15:36
Kiwein | Roxette

CSR.jpgDie "revisited"-Edition des Charm School-Albums ist seit Freitag draußen. Und Kiwein hat die zweite CD - die Demos - ebenfalls mal "revisited". Dies wird kein ellenlanger Text, eine langweilige Rezension, sondern nur ein kurzer Blick auf die Neuauflage des 2011er-Albums.

1.) Way Out

Tatsächlich so etwas wie eine Urversion des Endprodukts. Man kann sich schon beim Hören dieser Demo gut vorstellen, wo der Song mal hinführen sollte - und das hat er letztlich auch. Bei diesem Song erfährt man wenig Neues, dafür blickt man auf die Entstehungsphase zurück. Hier wurde kaum weggelassen oder dazugeholt.

2.) No one makes it on her own

Für alle Songs auf dem Album, die Marie in der Endfassung und Per in der Demo singt (Per singt alle Demos), gilt: Wow! Dieser Wow-Effekt hat sicherlich auch damit zu tun, dass es in seiner Version eben "neu" ist, unbekannt und wieder etwas völlig anderes. Bei diesem Song habe ich erstmals bei einem Lied, das von Per gesungen wird, kurzzeitig Gänsehaut. Die Produktion ist zwar ebenso einfach (Gitarre und Gesang) wie bei fast allen anderen Songs auf dem Album, aber hier überzeugt der Gesang. Vielleicht deshalb, weil man weiß, dass er diesen Song für Marie und ihre Stimme geschrieben hat und sich jetzt noch mehr in sein Gefühl beim Schreiben hineinversetzen kann, vielleicht auch deshalb, weil er ihn einfach schön singt. Eines der Highlights auf der Demo-CD.

3.) She's got nothing (but the radio)

Kurz zum Endprodukt: Dieses Lied musste so produziert werden, wie er produziert worden ist. Ich glaube, sonst wäre es kein Hit geworden. In der Demo reicht eine Gitarre, die Melodie und Per, der mit Falsett Maries Einsätze andeutet. Mich überzeugt die Demo, weil endlich einmal richtig klar wird, wieso dieser Song so gut ist. Er hat auch in der Demo Ohrwurm-Potenzial.

4.) Speak to me

Dieser Song lebt für mich aus sich heraus. Es ist egal, ob es eine Demo, eine Endversion oder ein Remix ist. Das Lied ist einfach gut. Und das merkt man doch schon bei der Demo. Eine starke Melodie, ein guter Text und am Ende ein funktionierendes Duett.

5.) I'm glad you called

Dieses Lied gibt es inzwischen in drei Versionen und alle haben doch irgendwie Democharakter. Das ist keine Kritik, nur eine Feststellung. So eine starke Melodie wie "I'm glad you called" braucht keine Effekte, keine zehn Instrumente und keine "Kosmetik". Weniger ist hier mehr und ich wünsche mir für ganz bald noch einmal ein Unplugged-Konzert!

6.) Only when I dream

In der Demo höre ich, dass dieses Lied alt ist. Es ist überhaupt nicht outdated, aber man merkt, wie anders Per vor 20 oder 30 Jahren Lieder geschrieben hat. Live fand ich den Song gruselig, einfach, weil er viel zu lahm gespielt worden ist. Vielleicht fehlte da eine Gitarre, ein anderes nettes Solo. Die Demo hat ihre Längen, keine Frage. Aber in der Endversion gibt es keine mehr. Hier gewinnt die Produktion dann doch entscheidend. Trotzdem ertappe ich mich bei der Demo, dass ich mich frage, wieso Per nicht die "I touch you, I need you, I feel you deep inside me"-Parts und Marie die Strophen gesungen hat. Wieso auch immer, das würde ich gern mal hören.

7.) Dream On

Hier erkenne ich, ähnlich wie bei "I'm glad you called" oder "Way Out" keine gravierende Unterschiede, nicht mal im Gesang. Man könnte fast meinen, Per hätte ihn sogar nicht noch mal neu eingesungen, die Intonation ist wirklich identisch. Gott sei Dank haben sie sich für die Endversion doch zu einer anderen Art der Produktion durchgerungen.

8.) Big Black Cadillac

Grandios! Big Black Cadillac ist sicherlich Geschmacksache. Es ist aber eines meiner Lieblingslieder auf Charm School. Und die Demo ist jetzt eines meiner Lieblingsstücke auf dem Demo-Album. Witzig: Endlich versteht man sogar mal RICHTIG den Text, der gesungen wird. Für mich funktioniert das Lied einfach. Und dass es in der Demo langsamer ist, ist sogar recht positiv. Das umgekehrte Beispiel sehen wir später bei einem anderen Song. Hier sage ich: Gut, dass sie ihn in der Endversion noch etwas hochgedreht haben. Die Melodie ist einfach schön. Und die langsame Version ist sogar richtig melancholisch, was vielleicht auch mit dem überraschenden E-Gitarren-Solo mittendrin zu tun hat.

9.) In my own way

Ich habe diese Demo nicht zu Ende gehört, daher kann ich mir auch kein Urteil erlauben, fürchte ich. Mir gefällt es schlicht nicht und ich werde diesen Song immer skippen. Ich finde aber auch die Endversion eine Spur zu schmalzig.

10.) After all

Der erste Song, bei dem ich anfange, mitzusingen. Weil ich weiß - wie bei der Endversion - mich erwartet keine Überraschung mehr. Alles bleibt, wie es ist. Ich muss nicht schweigen, weil eventuell noch etwas Neues auf mich wartet. Macht aber auch nichts, es ist ein typischer Per Gessle-Song, der gefällt. Der Text ist immer noch herausragend, die Melodie ist eben Gessle.

11.) Happy on the outside

Huch! Klavier! Zum ersten Mal auf dem Album. Wow! Und ich frage mich: Musste man den Song mit Synthesizern auf der Endversion totproduzieren? Hätte er nicht GENAU SO mit Klavier und Marie funktioniert? Hier hätte mir etwas mehr Melancholie gefallen, immerhin ist der Text melancholisch. Das, was Per, Chris und Clarence letztlich daraus gemacht haben, fügt mir zwar keine Schmerzen zu, aber jetzt, wo ich die Demo kenne, wünsche ich mir Klavier und Marie. Und Per im Background.

12.) Sitting on the top of the world

Wahnsinn! Das Ding hat Tempo! Und wie gut das passt! Endlich verstehe ich diesen Song. Denn wenn man auf der Welt sitzt, steht man dann nicht über allen Dingen? Ist man dann nicht glücklich und nichts kann einen noch umwerfen? Ist man nicht hell erleuchtet über allem, lacht und lebt? Genau das vermisse ich wahrscheinlich auf dem eigentlichen Album. Ich verstehe deshalb nicht, wieso sie aus diesem Lied zwanghaft eine viel zu langsame Ballade gemacht haben. Mit etwas mehr Tempo verstehe ich dieses Glück, von dem Per da singt. Gut, eine einzelne Akustikgitarre muss es nicht sein. Aber das Tempo wirkt!

Fazit: Ein Muss für Fans ist das Demo-Album vielleicht schon, für alle anderen nicht, denn die möchten sicher nicht noch einmal die gleichen zwölf Lieder hören, um zu verstehen, was der Autor uns sagen möchte. Ich verstehe aber jetzt mehr als vorher und das finde ich immer wieder schön bei Per: dass er uns überhaupt die Chance gibt, diese Demos zu hören. Das Demoalbum ergänzt das eigentliche Album und macht es komplett. Und für 15 Euro (bei Kaufland!) macht man nichts verkehrt.

 
 

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